„Bist du ein Einhorn?“, fragt Jonas der Maulwurf, als Rosi eines Tages an seinem Bau vorbeispaziert. „Was? Wie kommst du denn darauf?“, will Rosi wissen. „Weil du ein Horn auf deiner Nase hast“, antwortet der Maulwurf. „Eben, auf meiner Nase und darum bin ich ein Nashorn.“ „Aber du hast ein Horn und nicht zwei oder drei. Warum bist du dann kein Einhorn?“, will Jonas wissen. „Weil mein Horn auf meiner Nase ist und darum bin ich ein Nashorn und kein Einhorn.“ Jonas überlegt einen Moment, dann schaut er Rosi mit zusammengekniffenen Augen an und fragt: „Wo hat denn das Einhorn sein Horn?“ Rosi seufzt. Ihr geht die Fragerei des Maulwurfs so langsam aber sicher auf die Nerven. „Auch auf der Nase, aber darum geht es doch gar nicht.“ „Aha!“, sagt Jonas. „Was aha?“, will Rosi wissen. „Ein Einhorn hat ein Horn auf der Nase und du hast ein Horn auf der Nase, also musst du ein Einhorn sein“, sagt Jonas besserwisserisch. „Auf der Nase! Auf der Nase! Und darum bin ich ein Nashorn und kein – ich sag es noch einmal – kein Einhorn, klar?“ schnauzt Rosie zurück. „Dann ist also jedes Einhorn ein Nashorn?“ „Nein! Ein Einhorn ist ein Einhorn und kein Nashorn. Seh ich etwa aus wie ein Einhorn?“ „Du hast ein Horn auf der Nase, also ...“

Aus der Ferne beobachtet Hanspeter das Einhorn, wie Rosi und Jonas miteinander streiten. Er schüttelt nur den Kopf und ist froh, dass er heute einen grossen Bogen um den Maulwurfsbau gemacht hat. Geschlagene drei Stunden hat er gestern Jonas zu erklären versucht, dass er ein Einhorn und kein Nashorn sei.